
Die Bücher, deren Cover im Musikvideo „Boring Books“ (2008) aneinandermontiert sind, sehen aus wie die Ladenhüter, die in Antiquariaten in den Regalen für wissenschaftliche Literatur verstauben. In ihrem Wissensstand schon längst oder sehr bald hoffnungslos veraltet, zurückgelassen von einem Apparat der Gelehrsamkeit, der in einem weltweiten Wettbewerb der Theorien und Studien unaufhaltsam voranschreitet. Nur bringt es der Antiquar, der noch einer anderen, älteren Idee des Buches nachhängt, nicht übers Herz, sie in die Altpapiersammlung zu geben.
Das Video hat Nick Currie aka Momus produziert, ein in Schottland geborener Musiker, der in Berlin lebt. Die Minimal-Musik, über die Momus die Buchtitel vorliest, als würde er Zeichenfolgen einer unverständlichen Fremdsprache artikulieren, stammt von Alvin Lucier. Wenn ich Click Opera lese, das Blog von Momus, bin ich immer wieder erstaunt, mit vielen Themen zwischen Musik und Film, Kunst und Mode sich der Mann beschäftigt. Und mit welcher Energie. Großes Vorbild.