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Schreib es jetzt auf, sei schnell und laut

21. Oktober 2008

Andrew Sullivan, ehemaliger Chefredakteur von „The New Republic“, beschreibt in einem Artikel für „The Atlantic“, warum er ein Blog führt. Er erwähnt auch die Kritikpunkte, die von außerhalb, etwa von der etablierten Presse, vorgebracht werden.

Bloggen sei gekennzeichnet durch:

  • Mangel an Recherche
  • Fehlen einer geschlossenen Form
  • Bloßes Anreißen von Themen
  • Selbstbezüglichkeit des Bloggers

All dies erklärt Sullivan ohne Wertung aus der Zeitstruktur des Bloggens: „the deadline is always now“. Da das Geschriebene einer potenziell riesigen digitalen Öffentlichkeit ausgesetzt ist, findet er den Vergleich mit einem Tagebuch unpassend.

No columnist or reporter or novelist will have his minute shifts or constant small contradictions exposed as mercilessly as a blogger’s are. A columnist can ignore or duck a subject less noticeably than a blogger committing thoughts to pixels several times a day. A reporter can wait – must wait – until every source has confirmed. A novelist can spend months or years before committing words to the world. For bloggers, the deadline is always now. Blogging is therefore to writing what extreme sports are to athletics: more free-form, more accident-prone, less formal, more alive. It is, in many ways, writing out loud. … You end up writing about yourself, since you are a relatively fixed point in this constant interaction with the ideas and facts of the exterior world. And in this sense, the historic form closest to blogs is the diary. But with this difference: a diary is almost always a private matter. Its raw honesty, its dedication to marking life as it happens and remembering life as it was, makes it a terrestrial log. A few diaries are meant to be read by others, of course, just as correspondence could be—but usually posthumously, or as a way to compile facts for a more considered autobiographical rendering. But a blog, unlike a diary, is instantly public. It transforms this most personal and retrospective of forms into a painfully public and immediate one. It combines the confessional genre with the log form and exposes the author in a manner no author has ever been exposed before. (Hervorhebungen von mir.)

Bloggen stellt das auf eine Massenbasis, was früher die Passion einzelner Schriftsteller war: die unentwegte Selbstvertextung, das Durchlässigmachen der prekären Grenze zwischen Person und Außenwelt im Medium der Schrift, das Verwischen der Unterschiede zwischen Beruf, Berufung und Privatleben. Nur eben, ohne den Umweg über einen Verlag zu gehen.

Ein riskantes Unternehmen, zumal für Leute, die sich keine Gedanken darüber machen, was sie eigentlich tun, wenn sie im Internet veröffentlichen. Mit dem Sinken der Einstiegshürden wachsen die Anfängerfehler. Vielleicht ist es ihre massive Präsenz im Netz, dass sie als hervorstechende Merkmale des Bloggens erscheinen.

Die aufgeheizten Emotionen in vielen online geführten Debatten, die Grabenkämpfe zwischen Bloggern, aber auch die naive Selbstentblößung, auf die man vielerorts stößt, geben Auskunft über dieses Unwissen. Der Autor dieses Textes nimmt sich davon nicht aus.

Update: 13. Februar 2020 Kategorie: Texts for Robots Stichworte: Blog, Schreiben

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