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Der Mond. Der Regen. Das Meer. Und noch mehr Symbole beim 16. Berliner Open Mike

15. November 2008

Staubwolke, Pemberton Festival 2008
Nick Thompson: „The Dust Clouds Of Pemberton“. Lizenz: by-nc-nd.

Es ist unfair, was ich im Folgenden schreiben werde, schließlich kam ich zu spät zum 16. Open-Mike-Literatur-Wettbewerb im Berliner Kulturhaus Wabe, nur einen Bruchteil der vorgetragenen Texte habe ich mitbekommen. Schon deshalb seien keine Namen genannt. Es scheint mir aber, dass sich, wer jung und Autor ist in Deutschland, noch immer bevorzugt um eine Verrätselung seines Alltags kümmert. Und dabei die Lösung gleich mitliefert.

Altbekannte Bilder, abgeschliffen zu Abstraktionen, an deren Eindeutigkeit und Glaubwürdigkeit offenbar kein Zweifel besteht, dienen als Währung für das Tauschgeschäft zwischen Schriftsteller und Publikum: Symbol gegen Emotion. Der Mond. Der Regen. Das Meer. Der Strand. Der Sand auf der Haut. Das Wasser, in dem sich Kinder spiegeln: Das ist das „Mobilar“ der Erzählungen und Gedichte, die ich in der Wabe zu hören bekam.

Die Arbeitswelt tritt als Recherchepraktikum ins Dichterleben. Ansonsten ist Außenwelt ein Fernseher, aus dem kurz Nachrichten aus einem Bürgerkriegsgebiet dringen – als akustischer Hintergrund für ein Eifersuchtsdrama. Die Brutalität, die anderswo den „Alltag“ bestimmt, wird entmaterialisiert, sie dient nur der Analogie: „Love is a battlefield.“

Ich frage mich, was Feridun Zaimoglu denkt, der in der Jury sitzt. Ist der Schriftsteller doch in der Vergangenheit durch Forderungen nach Kraft und Saft in der deutschsprachigen Prosa aufgefallen.

Kein Missverständnis bitte: Ich vermisse nicht die Hemingway-Imitatoren, vor allem nicht, wenn sie das Sprengen literarischer Formen von Tarantino-Filmen gelernt haben. Aber ich vermisse bei diesen Autorinnen und Autoren zum Beispiel eine Spur des Krieges, an dem das Land beteiligt ist, aus dem sie stammen.

Update, 17.11.2008: Den Besuch am Sonntag habe ich mir gespart. In der „taz“ lassen sich die Namen der Open-Mike-Gewinner nachlesen. Und die Kritik: „Was fehlte, war die Spannung, was fehlte, waren eigene Stimmen, war Waghalsiges, der Mut zum Experiment, auch der Mut zu politischen und sozialen Auseinandersetzungen.“ Kann man so sagen.

Update: 13. Februar 2020 Kategorie: Texts for Robots Stichworte: Schreiben

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