Eine der Geschichten, die sich um Nicolae CeauÅŸescu ranken, besagt, dass der kommunistische Staatspräsident den Wetterbericht im staatlichen Fernsehen fälschen ließ. Wegen der Versorgungskrise ab den 70er-Jahren waren in Rumänien auch die Brennstoffe knapp. Und so mussten die offiziellen Temperaturen auf Befehl höher sein als die tatsächlich messbaren. Vielleicht hatte sich der Autokrat auf diese Weise den Titel „Sohn der Sonne“ erworben.
Daran musste ich denken, als ich in Stefan Niggemeiers Blog folgenden Kommentar entdeckte. Ein Leser namens Nils erzählt darin von einem neueren Wetterbericht-Fake im Radio:
Vor Jahren arbeitete ich mal bei einem privaten Radiosender im Land Brandenburg. Der warnte, wie im Winter üblich, in seinen Verkehrsnachrichten vor überfrierender Nässe auf den Straßen. Daraufhin drohte eine große Möbelhauskette damit, ihre Radiowerbung zu stornieren, wenn weiterhin vor überfrierender Nässe gewarnt würde, was ja zur Folge haben könnte, dass die potentiellen Möbelhauskunden ihr Auto aus Angst vor überfrierender Nässe stehen lassen und zu Hause bleiben. Daraufhin wurde nicht mehr vor überfrierender Nässe gewarnt. Kein Glatteis in Brandenburg.
Ich wüsste gern, ob das wahr ist.
Aber auch ansonsten gilt: Wer braucht schon Diktatoren, wenn es Werbekunden gibt.