Ich lese tatsächlich längere Artikel online. Auch wenn das gegen den Trend geht, wenn man diversen Studien glauben möchte. Die Abneigung vieler gegen Online-Lektüre liegt aber nicht nur an der mentalen Verwahrlosung einer Generation von Internet-Streunern mit Konzentrationsstörungen – sondern an der Gestaltung vieler Websites. Die ist an allem möglichen orientiert, an der Gier nach Werbeeinnahmen oder den ästhetischen Vorlieben von Webdesignern, die in ihrer Freizeit wohl höchstens mal einen Blick in Mangas und Design-Magazine werfen, nicht jedoch an der Lesbarkeit der Texte. Und dann gibt es weiterhin die Blogger, die dem Irrtum anhängen, ihre Beiträge würden in heller Schrift auf dunklem Hintergrund besonders gut zur Geltung kommen.
Anscheinend lese ich auf alle Fälle zu wenig Technik- und Gadget-Blogs, denn Readability von Arc90 war mir bisher entgangen. Readablity ist ein Browser-Tool, das das Lesen von Texten online wirklich erleichtert. Werbebanner und anderer Krimskrams, der vom Inhalt ablenkt, werden ausgeblendet. Und die Randbreite und die Schriftgröße lassen sich auf der Setup-Seite individuell einstellen. Eine Software-Installation ist nicht notwendig: Über ein Bookmarklet, das man auf die Browser-Toolbar zieht (wenn man Firefox verwendet), kann man mit einem Klick die Darstellung einer beliebigen Webpage ändern.
Nach einem ersten Test sind mir einige Mängel aufgefallen, so ist die Anwendung auf Einzelartikel angelegt und versagt bei Startseiten mit Artikel-Anreißern. Auch eingebettete Medien werden nicht immer angezeigt. Und nach einen Google-Rundgang wurde mir klar, dass es noch eine Reihe von alternativen Anwendungen und Weiterentwicklungen gibt – aber ich bin mit dieser Lösung erst mal sehr zufrieden.