Foto: Nationaal Archief (Flickr-Commons)
Eine Medienkrise gab es in den eh schon krisenhaften 30er-Jahren gewiss: Das war in Deutschland der Missbrauch der Medien von Radio bis Film für die Propaganda der Nazis. Aber wurde der Print-Journalismus weltweit durch das Aufkommen des Hörfunks ähnlich erschüttert wie heute durch das Internet? Und wenn es so war, wie hat die Branche darauf reagiert?
Eine mögliche Antwort zeigt obiges Foto von einer obskuren Erfindung, die sich meines Wissens nicht durchgesetzt hat: Eine Zeitung aus dem US-Bundesstaat Missouri wird 1938 per Funk von einer Radiostation übertragen und kommt aus einem urtümlichen Fax-Gerät im Volksempfänger-Look. Eine geniale Idee oder ein Zeichen der mangelnde Flexibilität von Leuten in den Verlagen, was den technischen Fortschritt anging? („Neues Medium? Egal, an unserem Format wird nichts verändert!“)
Auf alle Fälle sind auch bei der Funk-Zeitung wie bei jedem neuen Medium Minderjährige der allergrößten Gefahr ausgesetzt – denn um das Endlos-Papier in lesbare Stücke zu zerschneiden, muss man schon zur Schere greifen. Und die ist bekanntlich für kleine Kinder nicht.