Very arty in Schwarz-Weiß. Und dass die düstere New Yorker Stadtlandschaft im Musikvideo zu „Me And The Devil“ auf der Spur einer Gang von Voodoo-Skatern erkundet wird, hilft wohl beim Social-Media-Marketing unter Jüngeren, die noch kaum Chance hatten, die Musik von Gil Scott-Heron zu entdecken. Ich warte trotzdem auf das zeitgenössische Pendant zu seinem Song „The Revolution Will Not Be Televised“ (1971), vielleicht: „Facebook Slacktivism Doesn’t Change Nothing (It Only Makes Your Bum Big)“.
Sehr lange war von ihm wenig zu hören, in den Nullerjahren saß Scott-Heron wegen Drogen-Vergehen eine Weile im Gefängnis. Nach 13 Jahren ohne Album kommt nun im Februar „I’m New Here“ heraus, von dem die Single „Me And The Devil“ stammt. Der Titel spielt vielleicht auf die Zeit der Abwesenheit des afroamerikanischen Musikers und Spoken-Word-Performers an.
Neu und ungewohnt ist aber auch der Sound (produziert von Richard Russell, Besitzer des Labels XL Recordings) – zumindest wenn man Gil Scott-Heron wegen seiner Soul- und Jazz-Platten aus den späten 60er- und 70er-Jahren schätzt.