Während in den USA selbst die Vorbereitung auf einen Atomkrieg lustig rüberkommen kann (siehe: „Duck and Cover“), machen die Briten bei Warn- und Krisenschutz-Sendungen im Auftrag der Regierung keine Faxen. Da wird effektvoll Angst produziert. Etwa in „Fire Prevention: Searching“ (1974). Der Spot inszeniert mit der subjektiven Kameraführung die Wahrnehmung einer Mutter oder eines Vaters bei der Durchsuchung eines vollkommen ausgebrannten Hauses.
Aus dem Off schrillen währenddessen die Stimmen ihrer vernachlässigten Kinder, geisterhafte Schreie, Hilferufe mit psychedelischem Halleffekt – was so klingt, als hätten die Priester in „Exorzist“ (1973) Linda Blair zur Austreibung des Dämons LSD auf die Hostie geträufelt. Horror. Selbst wenn man keinen Nachwuchs hat, fühlt man sich hinterher schuldig in jeder Sekunde, in der man seine Zigarette unbeaufsichtigt im Aschenbecher glimmen lässt. (Der Küchenherd wird ab jetzt vor Verlassen der Wohnung mehrmals kontrolliert, das Bügeleisen sowieso.)
Gedreht hat den Brandschutz-Spot John Krish. Laut dem British Film Institute, das das Video aus dem Archiv geholt und ins Netz gestellt hat, bekam der Regisseur dafür einen Goldenen Löwen in Venedig.