Der Horror der Familie: „Iss deine Suppe, Junge, sonst schluckt dich der Teller!“ Und als Hauptgericht werden dem armen Kleinen Papas Augen gereicht, knackig in der Pfanne gebraten. Der Schrecken dieses Essens im Kreis der Lieben zu Hause kommt nicht an das unheimliche Hähnchen-Mahl in David Lynchs „Eraserhead“ (1977) heran (und lange nicht an das Psychodrama, das sich um den Sonntagsbraten im durchschnittlichen Eigenheim entfalten kann), aber dem amerikanischen Regisseur scheint das Musikvideo gefallen zu haben: Er hat es zum besten Beitrag eines Wettbewerbs erkoren, in dem es darum ging, seinen Song „Good Day Today“ mit einem Clip auszustatten. Gedreht wurde er von Arnold de Parscau.
Die Kälte der Stadt: Musikalisch interessanter als der müde Elektropop von „Good Day Today“ erscheint mir „I Know“, Song Nummer zwei, für den David Lynch ein Video suchte (und wie jener November 2010 beim britischen Label Sunday Best Recordings erschienen). Tamar Drachli heißt die Regisseurin der kaputten Liebesgeschichte, in der ein Slacker seine Affäre mittels Fernbedienung manipuliert und plagt, als verginge er sich an einer Voodoo-Puppe … Entfremdung, Großstadt-Dschungel, Glamour und Grausamkeit, die Codes sind bekannt, Film ab.