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Aktuelle Seite: Startseite / Vermischtes / Fußballfloskeln für den Roboterjournalismus

Fußballfloskeln für den Roboterjournalismus

18. Juni 2018

Roboter verfassen Sportberichte – ihre menschlichen Kollegen kümmern sich zur Fußball-WM derweil um den Blödsinn.

Roboterjournalismus eignet sich gut für Nachrichten-Ressorts mit einem hohen Grad an Standardisierung. Neben News vom Finanzmarkt verfasst spezialisierte Software zum Beispiel Spielberichte, die im Sportteil erscheinen. Automatisierte Textproduktion sei beim Fußball für unterbesetzte Lokalredaktionen interessant, meint das ZDF.

Der Deutschlandfunk berichtete vergangenes Jahr über das Berliner Start-up Retresco, das für diesen Zweck das Angebot Textengine entwickelt hat. Das Programm liefert auch geliebte, aber nicht mehr ganz frische Sprüche wie „Der Spieler hämmerte den Ball zwischen die Pfosten“, um „ein bisschen Emotion in die Sprache zu bringen“.

Vielleicht lässt sich der Datensatz mit Phrasen aus dem Floskelbingo füttern, das die Stilwächter von der Floskelwolke schon zur Fußball-EM 2016 veröffentlicht haben. Hier ein Ausschnitt:

Fußballbingo der Floskelwolke mit Beispielen für Fußballfloskeln wie "Heldengrätsche" oder "Ball ins Tor zaubern".

Nachtrag, 17. August 2019: Die Floskelwolke hat eine neue Fassung des „Fußball-Bingos“ (PDF, 643 Kilobyte) ins Netz gestellt.

Ballaballa-Metaphern

Ich lese Sportberichte nicht regelmäßig. Kann es sein, dass die Kriegsmetaphorik abgenommen hat? Oder waren und sind dafür hauptsächlich Boulevardzeitungen zuständig?

Wie Zeit Online beweist, braucht es auch gar nicht mehr den Sprachschatz aus „Landser“-Heften, um die 90 Spielminuten eines WM-Matchs zum existenziellen Drama aufzuladen. Explosiveres bietet derzeit die Asyldebatte:

Screenshot eines Zeit-Online-Spielberichts. Überschrift: "Europas Festung hält", Teaser: "Schweden verhängt ein Wiedereinreiseverbot für zweite Bälle und Flanken und gewinnt damit gegen Südkorea."

Angesichts dieses „Sprachwitzes“ eines menschlichen Journalisten kann ich die Roboter nur anfeuern: Jungs, bleibt am Ball!

Fußball ist Krieg, Politik ein Spiel

Der journalistische Jargon stürmt gern neue Spielfelder. Die Metaphorik hetzt dabei hin und her, notiert die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS): Während der Krieg in den Fußball einmarschiert ist, lesen sich politische Nachrichten wie Spielberichte.

Gar nicht martialisch, aber sehr lustig: Die „Sendung mit der Maus“ des WDR hat zur Weltmeisterschaft 2014 „Fußballfloskeln wörtlich genommen“ (YouTube).

Update: 17. August 2019 Kategorie: Vermischtes Stichworte: Journalismus

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Hier finden Sie Lesetipps zu Medien- und Netzthemen. Das Blog hat lange geschlummert. 2018 ist es neu an den Start gegangen.

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