Hier muss ich Daisy Trump zustimmen. Es ist sehr einfach, den Screenshot einer beliebigen Website zu fälschen. Oder einen Tweet des US-Twitter-Präsidenten (das Original). Für den Fake braucht es nicht mal Photoshop. Dazu reicht die HTML-Bearbeitung mittels der Entwickler-Tools, die in alle neueren Browser integriert sind. Ich nutze den Seiteninspektor von Firefox.
Und das geht so: den zu ändernden Text rechts anklicken, im Kontextmenü anschließend die Option „Element untersuchen“ auswählen, wodurch sich der Inspektor öffnet. Dort die markierte Stelle ein weiteres Mal rechts anklicken, „HTML bearbeiten“ wählen und etwas Hübsches für Daisy tippen. Ein Linksklick außerhalb des Eingabefeldes macht den neuen Text auf der Website sichtbar. Dann der Screenshot (Mac/PC). Fertig.
Je nach Dateityp entfernen schlaue Fälscher noch potenziell verräterische Metadaten aus dem Bildschirmfoto. Ich verwende für diesen Zweck (wegen des Datenschutzes) die App ImageOptim auf dem Mac, mit der ich auch Bilder für das Blog optimiere.
Meine Arbeitszeit insgesamt: 2,5 Minuten.
Screenshots nur aus glaubwürdiger Quelle
Ich möchte niemanden zum Aufbau einer Fälscherwerkstatt anstiften. Das Wissen um solch simple Manipulationen gehört für mich zur Medienkompetenz. Die Leute, die das Netz mit Desinformation fluten, brauchen ohnehin keine Nachhilfe.
Vorsicht ist zum Beispiel auf Twitter ratsam: Meinungsstarke Promis feuern gerne Tweets ins Netzwerk, die sie gleich wieder löschen. Augenblicke später sind Screenshots davon als Belege unterwegs. Prüfen Sie selbst, ob deren Quelle glaubwürdig ist!