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50 Jahre Mondlandung: Der Journalismus reist mit Multimedia-Storytelling hinterher

20. Juli 2019

Probeflug im Simulator: Nasa-Projekt Lola (Lunar Orbit and Landing Approach), 1961.

Vor 50 Jahren gelang die erste bemannte Mondlandung. Heute finden solch abenteuerliche Touren eher auf dem Bildschirm statt. Technisch vorne mit dabei: der Multimedia-Journalismus.

Zum Jahrestag der Apollo-11-Mission ist gerade eine Leistungsschau des Online-Journalismus zu bewundern. Die Redaktionen setzen dabei auf unterhaltsames Multimedia-Storytelling, auch Scrollytelling genannt. Ich habe einige aktuelle Beispiele für diese Darstellungsform gesammelt, die sich um die Mondlandung oder Monde des Sonnensystems drehen:

  • Der „New Yorker“ weiß, dass Scrollytelling hübsch auszusehen hat. Für die Reportage „Moon Hours“, recycelt aus der Juliausgabe von 1969, ließ das Magazin dekorative Collagen aus dem Nasa-Material bauen. Ich mag den ersten Satz: „The moon, it turns out, is a great place for men.“
  • Informativer ist die journalistische Fleißarbeit von Spiegel Online: Mit viel Multimedia erzählt „Fly me to the moon“ die Geschichte der Mondlandung nach und platziert sie im politischen Kontext des Ost-West-Konflikts.
  • Nahezu künstlerisch hat die „New York Times“ die Mitschrift des Funkverkehrs der Mondmission visuell inszeniert. „Apollo 11: As They Shot It“ kommt in drei Teilen. Zwischen den Fotografien aus der Perspektive der Astronauten sieht man leider Computergrafiken, die an 20 Jahre alte Videospiele erinnern. Keine Schönheit ohne Fleck.
  • Im Weltall gibt’s viel Platz zwischen den Himmelskörpern: Vielleicht hat RP Online deswegen den nett gemachten Grafiken für die Apollo-11-Story „Mondsüchtig“ viel Weißraum gegönnt. Dem Anlass entsprechend ist er hier natürlich schwarz.

Noch ein paar Multimedia-Mondgeschichten:

  • Stylisch, aber technisch zurückhaltend gibt sich Zeit Online. Die Headline „So haben Sie den Mond noch nie gesehen“ klingt gewagt angesichts des Vollmonds, der gerade über dem Jahrestagsjournalismus aufgegangen ist.
  • Sehr aufwendig gestaltet zeigt sich „The Atlas of the Moons“ von „National Geographic“, der auf das ganze Sonnensystem ausgreift. Alle wichtigen Trabanten der Planeten lassen sich darin interaktiv ansteuern. Der „Atlas“ ist gut gemeint und gemacht. Doch als altmodischer Textmensch finde ich die Informationen schneller auf Wikipedia.

Eines vermag der Beitrag von „National Geographic“: Er schickt meine Fantasie auf die Reise. In einer Science-Fiction-Zukunft würde ich eine Tour buchen, die den Erdmond nur einmal umkreist. Sorry, alter Junge!

Rasch ginge es weiter zum Jupiter-Trabanten Europa, um in den Ozean unter seiner Eiskruste einzutauchen. In der Nachbarschaft wartet gleich das andere Extrem: Auf dem Mond Io toben fast 400 Vulkane, und Lavaflüsse erstrecken sich über Hunderte Kilometer.

Hitzig reagiert auch die Lüftung meines MacBooks auf all die Multimedia-Storys. Für das Infotainment werden beträchtliche Datenmengen durchs Netz geschickt. Als Spaßverderber frage ich mich, ob mehr Minimalismus und weniger Stromverbrauch nicht besser für die Zukunft unseres Planeten wären.

Fotocredit: NASA on The Commons: „Apollo – Project LOLA“. Keine Urheberrechtseinschränkung bekannt.

Update: 26. Juni 2021 Kategorie: Vermischtes Stichworte: Journalismus

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