„Herzlichen Glückwunsch, Sie sind der Gewinner …“, sagt die Frauenstimme. Die Euphorie, mit der sie ihre „frohe Botschaft“ verkündet, kann mich nicht anstecken – der Anrufbeantworter meines Festnetzanschlusses ist an manchen Abenden voll von solchen automatischen Ansagen. Da werden mir „einmalige Chancen“ versprochen und „Hauptgewinne“. Alles Schwindel, wie man weiß.
Wie soll man den Tonfall in diesen Anrufen überhaupt interpretieren? Handelt es sich etwa um eine Sprecherin, die den Klang einer Computer-Stimme nachahmt, die wiederum das Reden einer echten Frau imitiert? Und wie kommt man aus diesem Loop der Simulation wieder raus?
Vielleicht sollte man den Anrufbeantworter gar nicht mehr abhören und stattdessen allein die Maschinen miteinander plaudern lassen. Das könnte klingen wie im obigen Video von FiShHeaD, der Produzent vom australischen Mini-Label Aged Music hat es aus gemeinfreiem Archive.org-Material montiert.
Dass die Kommunikation zwischen den Automaten klappt, deutet sich dabei aber nicht an: „Falsch verbunden, versuchen Sie es später noch einmal.“ Bei unerwünschter Telefon-Werbung verstehen auch Maschinen keinen Spaß.