Für das Netzdebatte-Blog der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) war ich bei zwei re:publica-12-Panels, die sich um Geschäftsmodelle von Künstlern drehten: einem Podiumsgespräch über die Chancen für das Selfpublishing von Autoren, geleitet von Johnny HäusÂler, und einer Vorstellung des HamÂburÂger Labels AudioÂlith, die zur Performance eines „gläsernen Künstlers“ geriet.
Hintergrund für meinen Netzdebatte-Kommentar sind auch die Extreme, in die der Meinungskampf um das Urheberrecht mittlerweile entgleitet. Künstler seien geldgierige Faulpelze, die mit den Absatzproblemen wegen der Digitalisierung endlich das bekämen, was sie verdienten (nichts). Solch „fundierte Analysen“ las ich nicht nur in den Abgründen des Spiegel-Online-Forums, sondern auch auf Blogs.
Bei der VerÂbisÂsenÂheit, mit der debatÂtiert wird, wirkt es wohltuend, mit wie viel Lässigkeit und SelbstiroÂnie die MusiÂker und LabelmitarÂbeiÂter von AudioÂlith ihr BusiÂness vorÂstelÂlen. Für die EinÂnahmen, über die sie berichÂten, würde wohl manÂcher, dem MusiÂker und Künstler an sich als NichtsÂnutze gelÂten, nicht die WohÂnung verÂlasÂsen. „Übers Urheberrecht machen wir uns keine GedanÂken“, sagen sie zum Abschluss proÂvoÂkaÂtiv, wohl schon aus Vorahnung, welÂche RichÂtung die sich anschlieÂßende DiskusÂsion mit den re:publica-Besuchern nehÂmen könnte.
Weiterlesen: „Der Rock and Roller und die Schönheitskönigin: Zwei re:publica-Panels über Künstler-Geschäftsmodelle“.